Dieser Titel von den Puhdys der so viel zum Ausdruck bringt!
Später heißt es in dem Lied „… Ich war ein Mensch mit hunderttausend Plänen, Sie einzulösen fehlte mir der Mut…“ und genau einige dieser Pläne verfolge ich gerade.
Als kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag von gestern – das Quartier war nicht mein Fall. Von daher war ich froh, dass wir fix starten konnten. Nix wie weg… der Plan stand fest, und es stand viel auf dem Spiel
Ich werde in diesem Fall aber nicht alles bis ins kleinste Detail erläutern können. Das müsst ihr verstehen!
Also schnell in Torgau an der Aral `scher Geld geholt und ab. Das Ziel war uns klar, nur das lag circa 170 Kilometer von Torgau entfernt, und hiess Schmilka. Ja ihr lest richtig „Schmilka, die zauberhafte Kleinstadt, mitten in der sächsischen Schweiz“
Der Weg sollte über die Punkte Strehla, Riesa, Meissen und Dresden führen. Doch leider hatte ich im Fall meiner Kleidung, die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich hatte nämlich am Dienstagabend meine Radfahrsachen gewaschen und die sind bis zum Morgen nicht trocken geworden. Also erst mal alles in die Taschen (aber dort drin wird das Zeug muffsch und stinkt) und auf ’ne gute Idee warten. Die kam auch auf dem Radweg bei Mehderitzsch.. ich nutzte den Fahrtwind und mein Radl als Trockeneinrichtung. Und was soll ich euch sagen, bis Riesa waren die Sachen trocken. Der Weg bis Riesa führte uns nah in die heimatlichen Gefilde… aber heim wollten wir nicht! Wir verfolgten strickt unseren Plan. Und der führte uns bei Strehla über frisch gesäte Kulturen (da muss man eben drüber, wenn der Radweg kaputt ist), und vorbei an einem Straußengehege. Nach einem zünftigen Frühstückskaffee im Netto in Strehla ging es nach Riesa zum Bahnhof. Ralph wollte die Rückfahrtstickets buchen und ich musste endlich mal mit Simone von der Dynamotanke Verbindung aufnehmen. Ja ihr seht, es ist nicht nur Radfahren, was wichtig ist auf so einer Tour – es hängt vieles zusammen. Und das alles passiert entlang des Elberadweges zwischen Torgau und Dresden….
Fakt war, wir müssen während unserer Etappe von Torgau nach Schmilka einen kleine Abstecher an die Dynamo-Tankstelle machen. Der Grund war der – Simone engagiert sich sehr für Sachen, im Umfeld von Dynamo, sie hilft wo sie kann (letztens unterstützte Sie eine bekannte Ost-Rock-Band … Na ihr wisst vielleicht) , außerdem unterstützt und hilft sie, wo sie kann. Ich bezeichne Sie gern als gute Seele der Dynamofans. Aus diesem Grund wollte ich ihr einen kleinen Beitrag aus meiner Reisekasse für eine Ihrer Aktionen übergeben…..
… also radelten wir schnurstracks über Meissen in Richtung Dresden.
„Ich war ein Mensch mit hunderttausend Plänen“ – na gut so viele wohl nicht, aber einer war der, die Strecke nach Dresden aus der Radlerperspektive zu erleben. Jetzt konnte ich. Ich war begeistert, von dem, was sich mir links-elbisch bot. Radfahrer-Idylle pur. Vielleicht das nächste mal mit meinen drei Mädels. ❤️
Ich möchte sagen, die Tour bis hier her hat mir einige Sachen über das Fahrradfahren gelehrt. Es möge in Bezug auf die Fortbewegung alles etwas langsamer gehen. Aber der Effekt für Kopf und Körper ist fantastisch… Es sind die etwas anderen Dinge, an welchen man sich erfreut… Zwitschernde Vögel, frisches Gras, plätscherndes Wasser, tutende Züge. Alles irgendwie normal, seit 4-5 Tagen..
… Wenn Du nach Dresden reinradelst, erlebst Du natürlich eine andere Idylle. Diese ist geprägt, durch die Silhouette alleine schon und durch jede Menge Elbbrücken. Ralph konnte mir jede dieser Brücken zuordnen. Ich war verblüfft. Sieht doch von oben alles ganz anders aus. Gar nicht schlecht, so ein Perspektivenwechsel.
Wer im Großstadtverkehr das Radfahren nicht als reines Erholungshobby betreibt, der braucht schon ’ne Menge Athletik. Er brauch aber auch auch Ruhephasen. Wir haben uns so eine gegönnt, als wir auf dem Weg zur Tankstelle waren. Gemütlich und relaxed durch den Großen Garten fahren! Hammergeil
Gegen 16:45 waren wir in der Tanke! Peter hatte Schicht, und es war cool, die Stadionstimme hinter dem Tankstellen-Tresen zu hören… Er wusste warum ich da war. Jetzt mag jeder denken, was er will, wenn Lehmi, Supp & Co die 9000 K-Blocker nach vorn peitschen, hat das ungemein Charme. Aber hier stand auf einmal die Stimme von „… Gebt mir ein D, ein Y…..“ Hier stand Peter Hauskeller.
Besten Dank und Daumen hoch für das gesamte Team um Simone, Daumen hoch für Peter. Ich freu mich auf Euch!
Nachdem wie unseren Kaffee in der Tankstelle gesüffelt und uns vom Peter verabschiedet hatten, gings weiter in Richtung Heidenau. —>Radweg
Wohl oder übel näherten wir uns der sächsischen Schweiz. Und hier kann ich allen Lesern nur Rathen, dort mal zu radeln (das war ein Wortspiel)
… Klar hat’s die eine oder andere kleine Baustelle auf dem Radweg. Aber das ist an sich egal. Ihr könnt Euch im Vorfeld informieren, oder Ihr reagiert spontan. Beides geht – und denkt dran „geht nicht – gibt’s nicht!“ Egal ob linksseitig oder rechts der Elbe oder mit einer oder wie wir praktiziert haben mit drei Fährüberfahrten, irgendwas geht immer. Und preislich ist man mit dem Rad pro Person, bei 1,50€. Und die fahren einen wenn’s nötig ist auch alleine auf die andere Seite. Auch wenn es mal etwas später wird.
Spät wurde es für uns, als wir Bad Schandau erreichten. An der letzten Tanke deckten wir uns schon mit der Ration Wasser für morgen ein. Und Achtung!!!
Wir aßen die erste BOWO auf der Tour!!!
Gegen 21 Uhr waren wir dann in Schmilka. Und nachdem was wir da erlebten, kann man sagen, bei hunderttausend Plänen kann hin und wieder schon mal einer schiefgehen. Und wenn das mit dem Quartier nicht klappt, greift Plan B. Dein Kumpel organisiert ein Hotelzimmer. Punkt! Einfach machen. Und wenn es zu spät am Abend ist, verzichtet man eben auf das Abendbrot, und man fährt ins drei Kilometer entfernte Hrensko, holt Bier und setzt sich an die Elbe! Geht auch
Alles in allem superschön! Nun ist der Beitrag derart lang geworden..nämlich so lang wie die Etappe–>167km!!! Rekord!!
Ich muss mal wieder ins Nest … ✌
@Simone: Bild folgt! (Weißt schon)
Und wieder ein schöner Bericht und tolle Bilder. Es ist schön, daß wir Leser dadurch an der Tour „teilnehmen“ können. Sicher geht es auch anderen Lesern so, wer schon den einen oder anderen Streckenabschnitt gefahren ist, die Erinnerungen sind da. „Es war schön“ und die Eindrücke gleichen sich.
Aber es geht dem Ziel entgegen! Ich freue mich schon auf eure Ankunft zu Hause und auf einen schönen Vortrag, mit vielen schönen Bildern.
Für den letzten Streckenabschnitt wünsche ich euch Sonnenschein, Rückenwind, genügend Luft auf den Reifen und trockene Wäsche.
Da sich Eure Tour so langsam dem Ende neigt, möchte ich mich heute mal für den gelungenen Blog bedanken. Die Erlebnisse sind mitreisend beschrieben (@ René: Deine Alternative – Abenteuerreisen und Reiseberichte schreiben ((-: Talent hast Du.)
Der Blog hat mich an meine Radtour (Passau – Wien – Prag – Hartha) von 2007 erinnert. An das Gefühl, seine Umwelt auf eine andere Weise zu erleben, kann ich mich gut erinnern. Ich glaube, ich muss so was auch mal wieder in Angriff nehmen.
Also noch mal, Danke für den Blog. Für den Rest des Weges noch ein paar tolle Erlebnisse und kommt wieder heil zurück. Ich bin gespannt, was Du noch so zu erzählen hast.