… Abschied heißt doch auch weiterfahren…

Ähnlich wie in der Titelzeile besang es vor vielen Jahrzehnten mal die Klaus-Renft-Combo in ihrem Lied „Wandersmann“. Diese Zeile war sehr treffend, als ich mich vor nunmehr fast 11 Tagen von zu Hause verabschiedet hatte, um für 10 Tage einen Weg zu gehen der Herausforderung, Erlebnis und Hoffnung zugleich sein sollte. Herausforderung die darin besteht, für einen Zeitraum von meinen Leuten zuhause getrennt zu sein, den es so noch nicht gab. Erlebnis, was darauf aufbaut, denjenigen Menschen wiederholt auf einem Stück seiner Weltreise zu begleiten, der mich seit dem 09. Januar 2015 so sehr beeindruckt, und der zu einem wahren Freund geworden ist. Die Hoffnung darauf, dass ich die Eindrücke und Erfahrungen für mein Leben nutzen kann, so gut es für mich geht.

„Abschied heißt doch auch weiterfahren“ trifft aber auch auf uns beide Radkumpel (Sven und mich) zu. Heute enden 10 wundervolle Tage, nach denen jeder seinen Weg weiter geht.

Ich habe in den vergangenen Beiträgen bewusst auf Gedanken zu meiner Familie verzichtet. Jetzt da ich mich von Svenne verabschiedet habe, und ich um 02:50 im Flixbus sitze, freu ich mich auf das Abenteuer Heimfahrt und alle zu Hause wiederzusehen.

Der Tag begann nahezu wie jeder andere. Wir einigten uns jedoch auf eine Startzeit von 11:00. genug Zeit, um auch Mal auszuschlafen. Meine Abläufe beim Zeltabbau beim Zusammenpacken werden immer perfekter. Das nächste Mal werde ich Sven mal zu einem Wettbewerb herausfordern…😉

Wie an allen anderen Tagen zuvor, holten wir uns irgendwelche Fressalien bei Bäckern und in Supermärkten. Heute gab es ein kleines Puddingteilchen zum ersten Frühstück. Dem Ansturm der Leute nach zu urteilen, muss der Bäcker spitze sein. Die Auslage und der Geschmack sprachen auf jeden Fall dafür. Später nach 20 Kilometern aßen wir noch einmal etwas deftigeres. Nach 34 Kilometern erreichten wir gegen 15:00 Brüssel. Wir fuhren ins Stadtzentrum, guckten hier und da ein bisschen, machten ein paar  Fotos für „Inklusion braucht Aktion“ und ein paar Bilder vom beeindruckenden Marktplatz.

Ab 16:00 setzten wir uns noch einmal in eine Shisha-Bar und genossen das Raucherlebnis. Das Wichtigste, was Du in Belgien machen solltest, ist die belgischen   Pommes zu essen. Das hoben wir uns als Abschluss unser Stadttour auf! 👍👍👍 Nachdem wir jeder eine Tüte Pommes verspeist hatten, fuhren wir schnell zu Sven  ins Hotel. Er wollte das alles für sich erst mal regeln. Später gingen wir noch in ein indisches Restaurant…

Gegen 21:00 als die Dämmerung hier einsetzte, verabschiedeten wir uns voneinander. Ich hatte noch drei Kilometer bis zum Bahnhof Brüssel Nord vor mir.

Als ich gegen halb zehn da war, entschloss ich mich noch einen Kaffee zu trinken… sonst war die Chance  vorbei. Punkt 22:00 ist hier komplett Ruhe. Ich machte einen kleinen Rundgang durch den Bahnhof. Mir fiel zu der Zeit im Bereich der Bahnsteige ein Typ auf, der mich auf die Öffnungszeiten der Geschäfte ansprach. Ich dachte mir nix dabei. Später ging ich in eine große Wartehalle, um meine Sachen alle wieder in die große Reisehülle zu packen. Fertig, hinsetzen und noch drei Stunden warten. Als ich so am lesen war, bemerkte ich, das neben mir etwas an meinem Rucksack passierte. Dieser Typ von vorhin versuchte den Rucksack zu mausen. Ich drehte mich volle Kanne rum und haute dem Kerl den Rucksack aus seinen Händen. Wenn ich den getroffen hätte, wäre auch egal gewesen.

Ein richtig gutes Gefühl hatte ich in diesem Bahnhofsbereich nie. Jetzt bin ich froh, in dem Bus zu sitzen und versuche etwas zu schlafen.

…. hat geklappt. Wir sind jetzt in Dortmund. Nach Plan noch eine Stunde und dann bin ich in Münster.

ABER – Falsch gedacht! Hier in Dortmund stehen wir nun schon ne Stunde. Ich habe gerade mit den Fahrern gesprochen, und sie gefragt, warum wir nicht weiter fahren. Ihre Antwort war, dass ihre Lenkzeiten um sind und die Ausstauschfahrer nicht da sind! Sie wissen auch nicht, ob der Bus überhaupt weiterfahren wird. Bitttttee Wasssss? Auf dem Weg zum richtigen Globetrotter 😉 sagt mir mein Bauchgefühl: „nimm Dein Rad und Deine Klamotten aus dem Bus und sieh Dich nach ner Alternative um.“ ich stand ja direkt vorm Dortmunder Hauptbahnhof und nun nutze ich ich halt die Bahn bis nach Hamm und dann weiter den IC. Der war ja sowieso geplant. Nur wird jetzt nichts aus meinem Treffen mit guten Freunden. Ich hatte extra die Option mit dem FlixBus über Münster zu fahren gewählt, um dort Denise & Henryk, zwei supernette ehemalige Azubis von mir, zu treffen. Ihr beiden, das holen wir nach…..

… jetzt kam auch offiziell die Nachricht von FlixBus, das der Bus ab Dortmund nicht weiterfährt. Alles richtig gemacht! 👍👍👍

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