Auf geht’s in Land Nummer 4

Als Radler schaust Du immer etwas aufs Wetter. Eventuell kannst Du Deine Tour nach dem Wetter planen oder wenn das nicht möglich ist, kannst Du die Regenklamotten bei anstehenden Regenphasen schon mal ganz oben in der Tasche platzieren. Nur eins solltest Du wissen, in welche Deiner vier Taschen Du was verpackt hast😉. Auch hier war mir Sven nochmal ein guter Lehrmeister. Ich hab vielleicht nicht alles gleich nach den Tipps befolgt, aber beherzigen werde ich seine Ratschläge auf jeden Fall.

Doch zurück zum Thema Wetter. Für uns soll es heute noch ein Stück an der Küste entlang gehen, bevor wir in Richtung südöstliche Richtung einen Abstecher nach Sluis in Holland machen. Dort hat Sven einen Zeltplatz im Visier. Die Wettervorhersagen waren nicht berauschend. Aber ich nehm es vorweg, wir hatten Glück und mussten uns nur einmal die Regenjacke überstülpen.

Doch nun eins nach dem Anderen. Nach einem Kleinen morgendlichen Plausch mit einem holländischen Fahrradkumpel, starteten wir gegen Zehn. Da Svenne sich an meinen Drang nach morgendlichem Kaffee erinnerte, fuhren wir ins Zentrum von Wenduine. Eine kleine beschauliche Stadt, mit einem coolen Bahnhäuschen… und coolem Eis. Denn dort wo wir eigentlich zum Kaffee trinken anhielten, gab es auch herrliches australisches Eis. Wir kamen nicht umhin, jeder zwei Kullern zu essen. Auch wenn es bestimmt eine alte Weisheit gibt, die Eis am Morgen verbietet oder in Frage stellt. Dazu gab es für mich einen Kaffee.

Es gibt Städte, von denen hat man einfach noch nix gehört. Blankenberge zählte für mich definitiv dazu. Heute weiß ich auf jeden Fall, dass die dort in Richtung Eigenwerbung was Originelles gemacht haben. Man hat dort auf einem zentralen Platz in riesengroßen Buchstaben den Schriftzug „Blankenberge“ installiert. Ein absoluter Blickfang. Einen Blickfang bietet auch die nächste unserer durchreisten Städte. Die Zugbrücken über der Hafeneinfahrt von Zeebrugge sind einzigartig und sehenswert. Wir verweilten hier gut eine Stunde, als zwei Hochseeschiffe das Schleusensystem passierten. Die Stadt Zeebrugge selbst teilt ein trauriges Schicksal. In den 80-er Jahren kenterte hier in der Hafeneinfahrt eine Fähre. Damals gab es fast 200 Tote 😥. Ich erinnere mich noch gut, weil in Erinnerung an dieses Unglück der alte Beatles-Klassiker „Let it be“ wieder neu aufkam.

Doch zurück zu unserer Tour… wir fuhren von Zeebrugge aus in Richtung Südosten nach Sluis. Als wir die niederländische Grenze und somit Land 4 unserer gemeinsamen Tour befuhren, gab es schließlich das selbe Prozedere wie schon vorher in Belgien.

In Holland merkt man sofort ein noch größeres Faible für Blumen und den Einfluss von Blumen und Pflanzen auf die Ortsgestaltung. Ehe wir unser Ziel, den Zeltplatz Spitsbroek in Eede erreichten, tranken wir noch was Leckeres in einem Café.

Der Zeltplatz an sich, war der, der mir persönlich am besten gefiel. Angegliedert an einen ländlichen Betrieb, der sich auf Blaubeeren spezialisiert hat, wurde dort bis in die Nacht gewerkelt. Die Bauern hämmerten und schweißten. Immer wenn ich an dem großen Tor vorbei ging, nahm ich eine Nase voll vom Geruch des Schweißens. Wir hatten unsere Zelte aufgeschlagen, ein kleiner Urlaubsgast löcherte uns mir Fragen und wir waren wieder mal zufrieden.

Heute sind wir 53 Kilometer gefahren und das Kuriosum des Tages fanden wir auf dem Abschnitt von Blankenberge nach Zeebrugge, als wir einen geeigneten Spätfrühstücksplatz gesucht haben. Wir fanden wir ihn an einer „Vogelkiekstation“. Da der Begriff nicht eindeutig übersetzt werden kann, bitte googelt mal selbst 😂😂😂

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