Hund oder Golf? Das ist die Frage

Nach einer leicht verregneten Nacht und dem Zeltabbau, hieß es für uns am Mittwochmorgen wieder aufs Rad zu steigen und loszuradeln.

Wir hatten uns am vorhergehenden Abend geeinigt, eine ca. 80km-Tour zu machen und uns einen Zeltplatz zu suchen.

Bergig ging es auch hier weiter. Wir fuhren durch richtig schöne Städte wie Rochester. An ihnen spürt man den Charme einer uralten britischen Kleinstadt.

Sveni gab mir mal den Tipp, mein Zeltgepäck aus verschiedenen Gründen anders zu packen und alles mit einer Art Gepäcknetz auf dem Gepäckträger zu „vernetzen“. In Rochester ergab sich nun die Chance, ein solches zu kaufen… Das Ding musste ran! Nur leider gab es das in einer zu großen Abmessung. Also mussten wir vor dem Geschäft das Netz noch ummodeln bis es passte! Wir sind halt Helden (was soll auch anderes kommen, wenn ein Berliner und ein Sachse gemeinsam auf Reisen gehen. Leider fehlte uns am Ende des Tages genau diese Stunde auf unserer Etappe…

… denn als wir während einer Rast unsere Reststrecke und die verbleibende Zeit mit den anstehenden Streckenbedingungen verglichen, kam raus – das ist nur schwer zu schaffen. Also Planänderung! Wir statten der Isle of Sheppey einen Besuch ab. Die Leute dort würden sich bestimmt über zwei Radreisende freuen, so meinten wir, und suchten uns auf der Karte einen Zeltplatz.

27 Restkilometer, eine Übernachtung auf einer Insel und das vielleicht etwas preiswerter als die vom Vortag… was soll schon passieren, wenn ein Berliner und und ein Sachse…..

Auf die Isle of Sheppey kommt man als Radfahrer über eine kleinere Brücke. Gleich daneben steht eine große, neue  Betonbrücke. Wenn wir diese hätten fahren müssen, hätten wir bestimmt schön gejapst…. auf der Insel angekommen,  fuhren  wir den Zeltplatz an. Hier sagte uns der Chef, dass er keine Zelter oder Fahrrad-Camper aufnehme. Er empfahl uns einen anderen Platz, in 4 Kilometer Entfernung. Es war bereits 20:00 und wir fuhren, entsprechend dem Tipp des Typen mal weiter. Auch dort mussten wir feststellen, dass weder Zelter noch Fahrrad-Camper „willkommen“ sind. Ein netter Nachbarsmann gab uns trotzdem den Tipp, mal um das ganze Gelande herum zu fahren. Dort gäbe es eine Möglichkeit, nur wisse er da nicht Bescheid.

Wir fuhren hin. Außer ein paar verschlossenen Buden, einem Dixi-Schei..haus und einer schreienden Meute war dort nix. Dafür gab es aber Hecken, kurzen Rasen, kleine Tümpel … egal! Es wurde immer dunkler und wir bauten unsere Zelte auf, während ein Familienpapa seinen Hund frei laufen ließ und mit seinen Kindern irgendwelche Kunststücke auf komischen Fahrzeugen vollführte. Später, oder am nächsten Morgen bemerkten wir, dass vor unserem Zelt ein Loch, ähnlich denen auf einem Golfplatz, war. Andererseis rannten hier Herrchen & Frauchen mit Hündchen herum – wo waren wir nur gelandet? Naja, geschlafen haben wir jedenfalls gut, es war billig und wir waren fit, für den nächsten Tag

Ein besonderes Highlight soll nicht unerwähnt bleiben. Ich glaube es war in der Stadt Chatham. Dort gibt es wirklich einen „Dynamo Way“. Auf der Isle of Sheppey (ich glaube in Sheerness) gibt es eine „Union Road“. Cool, wenn eben ein Berliner und ein Sachse gemeinsam reisen.

Tageskilometer : 71 über Berg und Tal!

 

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