Wenn mich jetzt einer fragt, ob ich etwas wehmütig werde, dem würde ich wahrscheinlich zustimmen. Ich würde nicht schwindeln wollen, weil ich wirklich etwas traurig bin. Nun, da wir bald den Zielpunkt unserer gemeinsamen Tour erreicht haben, gehen natürlich auch die Gedanken in diese Richtung. Aber vielleicht ist diese Traurigkeit auch genau Zeugnis dafür, dass die gemeinsame Tour bärenstark war. Nicht bezogen auf die Fahrtstrecke, da hätten wir sicher mehr abreißen können. Nein in allem drumherum… dazu wird im letzten Beitrag noch etwas mehr kommen.
Fakt ist, wir können beide auch richtig am Gashebel ziehen. Unser Ziel war heute ein Zeltplatz ca. 30 Kilometer vor den Toren von Brüssel. Dazu standen wir 09:00 parat auf dem Spitsbroek, wo uns dieses Mal zwei Hühner zum frühen Morgen ihre Aufwartung machten…. „sind wir Tierlieb – Teil 2“ in den Hauptrollen Sven Marx und René Wegner und zwei Hühner.
Nach 2 1/2 Stunden Fahrt und einer kurzen Pause in Eeklo erreichten wir Gent. Dort gab es einen obligatorischen Kaffee. Als wir das historische Stadtzentrum in Augenschein nahmen, kamen wir an einem ausgiebigen Fotoshooting nicht vorbei. Sehr schön, diese historischen Bauten mit Brücken und Kanälen.
Entlang von Kanälen und durch kleinere und größere Orte ging es für uns nun weiter. Sven hatte gefragt, ob wir noch mal grillen wollen. Natürlich – nur ein Grill muss wieder her. In einem Brico-Baumarkt fanden wir wieder einen Einweg-Grill. 300 Meter weiter boten sich kulinarische Grillspezialitäten. Wir nahmen dieses Mal Käsewürste, Putensteaks und andere dünne Würste aus dem Supermarkt mit. Dazu wieder etwas Bier und Kräuterbutter. Es sollte an nix fehlen. Das Essen verstaute Sven in seinen Taschen, den Grill schnallte ich mir auf das Heck meines Fahrrads. Das sah dann immer aus, wie ein MotoGP-Motorrad. So hoch war der Heckaufbau! 😉
Radwege und strassenbegleitete Radwege sind in Belgien auf einem guten Niveau. Das lässt sich fahren. Auf dem letzten Stück bis zum Zeltplatz gab es wieder ein paar Kuriositäten. Zum Einen versuchte Svenne nach einem Abstecher ins Maisfeld einen dieser ominösen Fruchtstände zu verspeisen. Als zu hart empfunden, flog dieser gleich wieder in hohem Bogen fort. Dann sahen wir auf einer Weide neben ein paar Pferden auch noch einen nett hergerichteten blechernen Esel. Cooles Kunstobjekt!
Wir kamen auf unseren Tachos der Kilometerzahl 76 immer näher und von Ferne wurde das Gedröhne von Rockmusik vergangener Tage immer lauter. Plötzlich äußerte Svenni erste Bedenken, es könnte auf dem Zeltplatz sein. Und so war es auch – live-Mucke bis 0:00 Uhr war angesagt. Wir hatten unsere Zelte weit oben auf der Platzanlage aufgebaut. Die Musik war cool, durchwachsen und gespickt mit belgisch vertonten deutschen Partysongs und Geburtstagsglückwünschen. Wir grillten unterdessen unser mitgebrachtes Grillgut. Es war richtig lecker. Wir quatschten bis es dunkel wurde, ohne zu merken, dass es schon bald 0:00 war…. Blog schreiben bis zum einschl… einschla….einschlaf… bin zu müde
Bis morgen✌️
Tageskilometer 76