Goodbye England – Bonjour France

Wir hatten uns gestern Abend ausgemacht, heute die Fähre ca. 12:15 von Dover nach Calais zu nehmen. Bei der Planung gingen wir von den angekündigten Wetterverhältnissen hier und in Frankreich aus. Was nützt es Dir, wenn Du hier pitschnass auf die Fähre kommst, oder in Calais erwartet Dich ein Scheisswetter, und Dir fällt ein, dass Du noch 20 km bis zum Zeltplatz brauchst…

Ihr seht, ein bisschen Planung ist gut, und gehört gerade zu solchen Reisen dazu. Ich habe das Glück mir von Svenne da noch einiges abgucken zu können. Wir besprechen ernsthaft jeden kommenden Tag aufs Neue, wann wir wie in welche Richtung starten. Wo wir das erste mal Proviant fassen, bzw. was wir alles benötigen und eventuell wo die erste Tanke ist und welcher Zeltplatz angefahren wird. Und es läuft super.

Pünktlich, wie geplant verließen wir am 10.08. 08:30 unser Hotel. Bei strahlenden Sonnenschein starteten wir nun nach Dover. Wir hatten genug Zeit eingeplant. Nur die angekündigten Schlechtwetterfronten machten uns Sorge. Nach nicht einmal 2 Kilometern fing es an zu regnen. Der Wettergott muss an diesem Tag ein Einsehen mit zwei Radlern gehabt haben. Der Regen wandelte sich nun in kurzzeitige Nieselschauer. Immerhin hatten wir gestern das volle Programm abbekommen. Was uns jedoch auch auf den restlichen 10 englischen Kilometern blieb, waren ungemein schwere Steigungen und eine richtig coole Küstenlandschaft. Die Steilküste um Dover ist eine Augenweide. Wenn man die noch mit dem Fahrrad durchqueren kann, ist das ein Megaerlebnis. Wer das erleben möchte, sollte aber wissen auf was er sich einlässt.

Wir kamen nahezu entspannt gegen 11:00 in Dover an. Wir hatten genügend Zeit, um einen kleinen Imbiss einzunehmen und völlig stressfrei die Fährtickets zu organisieren. Durch die Passkontrolle ging es ganz easy. Wir fuhren an allen wartenden Autos vorbei um am Schalter eine Auskunft zu bekommen. Als Svenne sich bei der Dame nach dem Ticketschalter erkundigte, schaute sie gleich unsere Pässe durch und gab uns die Auskunft die wir brauchten. Selbes Spiel gelang uns im Innenbereich des Hafens. Nach 20 Minuten hatten wir die Tickets und stellten uns am Gate 109 an, um auf die Fähre zu kommen. (Hier flog Sven die Mütze vom Kopf, als der Wind stark blies).

Die Überfahrt an sich war nichts außergewöhnliches. Obwohl eine Schifffahrt für einen sächsischen Dorfjungen schon etwas ist. So ließ ich Svenne dann mal für 20 Minuten allein (er aß Fish&Chips aus der Kombüse) und ging auf das hintere Deck, um die Abfahrt so zu erleben.

Nach ca. 1,5 Stunden legte die Fähre in Calais an. Jetzt hatten wir nicht nur wieder die normale Uhrzeit. Der Linksverkehr wandelte sich wieder in den Rechtsverkehr. Darauf machte mich Sven aufmerksam, da scheinbar viele der mitgereisten Briten mit der Umstellung auf unser System natürlich auch ihre Probleme hätten. Wenn aber alle ein bisschen aufpassen und Rücksicht nehmen, dann kann das auch klappen.

Für Calais sagte der Wetterbericht am Freitag nicht viel Gutes voraus. Wind bzw. Sturmböen und Regen. Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung. Das mag sein, aber wir mussten definitiv noch 10 km gegen den Wind fahren, um auf unseren Zeltplatz zu gelangen und unsere Zelte mussten wir ja auch noch aufbauen….

Der Zeltplatz außerhalb von Calais war auf jeden Fall cool. 18€ für zwei Zelte ist ok. Bei aufkommenden Sturmböen bauten wir erst mein Zelt und dann sein Zelt auf. Teamwork vom Feinsten! Ordentlich abgespannt hielten die Zelte dann dem Wind und dem Regen stand👍. Wobei ich mir während des Aufbauens mal die Vorteile von Svens Zelt erklären ließ… Man lernt immer wieder was Neues.

Bei diesem Scheisswetter kannst Du mit dem Rest des Abends natürlich auch nix mehr anfangen. Nach einer Stunde Wäsche waschen gabs noch ein kleines Abendbrot und ich glaub gegen 21:00 war jeder in seinem Zelt verschwunden. So blieb Zeit, um Blogs zu schreiben und zu telefonieren.

Übrigens schmeckt das einheimische Baguette vom Bäcker hier übelst lecker. Eine Salami, Käse oder ein Glas Wurst dazu reicht aus. So ein Abendbrot ist für mich der Hammer.

Tageskilometer heute waren nur um die 30… und Fährkilometer zählen nicht!😉

Hinweis: da ich nicht weiß, wann der nächste Beitrag kommt. Am Sonntag 18:00 wird ein Interview von Sven bei Rockradio.de wiederholt! Wer Interesse hat, sollte sich unbedingt ne Stunde ans Netz setzen und das anhören!

So jetzt geht’s weiter in Richtung Belgien – beste Grüße von Svenne & René

 

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