Der dritte Tag ….

… Und der liebe Leserinnen und Leser 😉 könnte mit ruhigem Gewissen mehrere Titel haben.

Hier ein kleine Auflistung dessen,   was diesen Tag beschreiben könnte:

  • Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
  • wenn Engel reisen … dann wird das Wetter irgendwann gut
  • Geduld zahlt sich aus … oder, oder, oder….

Fangen wir aber von vorn an. Stiepelse, dieses kleine Elbdörfchen, in welchem die Zeit stehen geblieben schien, besticht durch eine Pflasterstrasse, wie sie jeder Calbser noch von der B6 kennt, und durch das Gästehaus http://www.lichtblick-elbe.de

Begeistert verlief der Start in den Tag, mit einem Frühstück, das spartanisch anmutete, aber trotz allem alles bot, was so zum Frühstück gehört… frische Eier, frische Brötchen, Müsli, grünen Tee, Kaffee und und und… und andere Gäste, wie ich sie „mag“. In diesem Fall Biker, die sich scheinbar einmal im Jahr da treffen, um ihre eigenen Fahrkünste zu loben und über die herzuziehen, die gerade nicht dabei sind – schrecklich! Und ausgerechnet der Schlauste von allen vergisst doch tatsächlich des Morgens die Alarmanlage von seiner BMW zu deaktivieren. Das war vielleicht ein Gejaule. 😂😂😂 Der Depp.

Jedenfalls starteten wir in Stiepelse pünktlich um 10:10 und erfuhren nach den ersten Metern, was es heißt gegen den Wind radeln zu müssen. Mühselig schafften wir Kilometer um Kilometer, aber die 130-er Marke von gestern war utopisch unter diesen Bedingungen. Beschissen, weil die Wetterbedingungen an sich gut waren – Sonnenschein, kein Regen – nur eben dieser Wind. Ralph, das Genie im Organisieren entschloss sich zur Routenänderung. Weg vom Deich und dem eigentlichen Elberadweg fuhren wir in Richtung Wald, um etwas geschützter zu sein.

Von der insgeheimen Planung, Havelberg heute zu erreichen und somit auch die 130-Kilometer-Tradition von gestern fortzusetzen, gingen wir ganz fix ab. Es hieß nun die Situation zu retten. Oder um es mit der MotoGP auszudrücken, die Punkte mitzunehmen (was Vale heute auch nicht gelang 😬). Also hieß unser nahes Ziel für heute Wittenberge in Brandenburg… Über Orte wie Dömitz, Polz und Lensen kämpften wir uns vorwärts. Wir fuhren über diverse Strecken, zofften uns hin und wieder über Kleinigkeiten und tranken Tankstellen-Kaffee. An der Tanke in Dömitz belatscherte mich irgendein Penner und wetterte auf mich ein. Er schmiss sogar ein Brötchen nach mir. Nur weil ich mit meinen Mädels Nachrichten geschrieben hatte, und er meinte, ich sei einer von der Stasi… 😱😂

aber zurück zu uns – die Strecken, die wir aufgrund der Windthematik nehmen mussten, waren sehr weit entfernt von der Elbe. Aber Ralph war hierbei  Meister seiner Landkarten. Wittenberge blieb unser Ziel. Dort wollten wir wenigstens einen schönen Eisbecher essen. Da Ralph bezüglich des Windes sprichwörtlich die „Schnauze voll“ hatte, versuchte ich ihn dahingehend etwas zu motivieren. Meist lässt der Wind gegen Abend etwas nach.

Nach 92 gefahrenen Kilometern erreichten wir gegen 17:30 Uhr das Café „Elbterassen“ und belohnten uns mit Eis und Kaffee. Wir lachten über Gestalten, die wir bisher nur aus der Putzmittelwerbung kannten. Mr. Propper as in Wittenberge sein Eis, und der Wind pustete immer noch. Trotz allem konnte ich Ralph von der Weiterfahrt überzeugen. Sollte es vielleicht doch noch bis Havelberg gehen??? …. Wir fuhren nun wieder unmittelbar an der Elbe und sprachen wenig. Ich genoss das Gequake der Frösche und die schönen Auen (das ist nix in lila-weiß). Und wir spürten im ersten Moment gar nicht, dass sich der Wind gelegt hatte. Ich hatte also Recht behalten. Und plötzlich standen wir am Zusammenfluss von Elbe und Havel. Ralph nahm sein Telefon und organisierte die kommende Unterkunft und nun ratet mal wo – in Havelberg!

Die letzten Kilometer bis dahin verliefen entspannt. Es rollte! Ab und zu kreuzte ein Hase oder ein Reh unsere Bahn.

Zufrieden kamen wir gegen 20:30 in Havelberg an und liesen uns zwei Bierchen schmecken.

Was zählt sind auch heute wieder die Eindrücke. Aber auch die Erfahrungen sich gegenseitig zu fordern auch wenn’s manchmal schwierig ist. Aber ich denke, wir ergänzen uns da ganz prima!

Und auf diese 130 Kilometer von heute können wir noch etwas stolzer sein, als auf die von gestern …. Außerdem sind wir ganz nebenbei durch drei Bundesländer gefahren (Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt). 👍💪

So jetzt ab ins Nest – zumindest der Schreiberling – denn der freut sich schon auf morgen und wünscht allen Schulkindern einen guten Start und allen Anderen natürlich auch. Seid schön gegrüßt von R & R ✌🏻️

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5 thoughts on “Der dritte Tag ….”

  1. Hallo Ihr unverdrossenen Radler,
    Mit Begeisterung lese ich Euren Blog. Ihr kommt ja gut voran. Das man den Empfehlungen aus dem Internet (Elbaufwärts fahren da man in dieser Richtung tendenziell Rückenwind hat) nicht unbedingt folgen sollte, lese ich aus dem gestrigen Beitrag heraus. Ich wünsche Euch, das Ihr den Wind an dem einen oder anderen Tag vielleicht doch mal auf Eurer Seite, also von hinten, habt. Viele schöne Erlebnisse und Bekanntschaften mit netten Mitmenschen wünscht Euch
    Jens

  2. Ich warte schon ganz gespannt auf den Bericht vom 4. Tag. Ich bin ja auch ein Radler. Fahre täglich mehrmals die Strecke von 200 Meter.

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