… es gibt Tage, an denen macht das Neumodische viel Sinn!
Wer von Euch Lesern mal ne passende zentrumsnahe Unterkunft in Litomerice sucht, hier eine richtig gute Pension (Penzion U Borovičků). Ich selbst bin über dieses große Buchungsportal im Netz der Netze darauf gestoßen. Top-Bewertungen, Guter Preis usw. Ihr kennt das sicherlich. Diese Pension hat meiner Meinung nach vieles erfüllt, was man erwartet…. So starteten wir zwei nach dem Frühstück auf unsere nächste Etappe. Diese führte über 81 km ins fast schon wieder heimatliche Bad Schandau. Dort wollten wir uns mit einer guten Bekannten treffen, die gerade dort zur Kur weilt.
Das Wetter meinte es erneut gut mit uns Beiden, sodass wir uns ausreichend mit Sonnencreme bedeckten.
Von Litomerice aus fuhren wir rechts der Elbe entlang 30 km in Richtung Usti. Usti diese Stadt, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt hat… nicht etwa durch ihr besonderes Stadtbild oder irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Dazu hab ich sie nie ausgiebig genug besucht. Die Erinnerung stammt aus der Zeit, als im Radio früher noch die Wasserstände und Tauchtiefen der Elbe übermittelt wurden. Wie klingt mir der Satz jetzt noch in den Ohren: „Usti – nicht gemeldet“. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich daran denke.
Wir kamen gut in Tritt. Ich fragte Griti, wir es ihr den heute ginge. In der Hoffnung, dass auch ihr die gestrigen 102 Kilometer nichts angetan hatten. „Alles in Ordnung“, ihre Antwort. Wir genossen das Fahren unmittelbar am Fluss. Hier mal ein Schiff oder ein paar Angler. Und hin und wieder einzelne Fahrradfahrer oder kleinere Gruppen an Radlern. In den Abschnitten mit glattem Belag gibt es sehr viele Inline-Skater und junge Muttis die auf Rollschuhen ihren Kinderwagen schieben. In den anderen Abschnitten wechselt der Belag schon mal zwischen Split und Betonpflaster. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es durch die Wurzeln der Bäume zu Aufwerfung kommt. Wenn Du die nicht siehst, gibt das schöne Schläge ans Vorderrad. Wir passten auf radelten. Da wir heute nicht den ganz großen Druck hatten, Kilometer abzureißen genossen wir es, auch mal das ein oder andere Mal anzuhalten und zu gucken. Es war uns ein Spaß, das ein oder andere Spassfoto oder Selfie von uns zu machen.
Landschaftlich wechselten sich Waldgebiete mit freien Flächen ab, so dass wir die aufkommende Hitze am Vormittag nur bedingt wahrnahmen. Was uns aber auffiel war, wenn Du die eine oder andere Pause machst, triffst Du Leute die in Deine Richtung fahren tatsächlich mehrmals am Tag. So trafen wir uns des Öfteren mit einer Gruppe, vermutlich alles Rentner und viele in orangefarbenen Westen, die dich genau so über die wiederkehrende Treffen freuten wie wir. Ich kenn das von früher, als sich auf der Fahrt in den Ostseeurlaub die Trabbis auf der Autobahn hin und her überholten. Beim 3 mal hat man sich gewunken und beim 5 mal fast schon Freundschaft geschlossen.
Ähnlich erging es uns mit der Radlergruppe. 👍
Auf dem Weg nach Usti gabs dann die Rubrik „…auch das gibts“
Mitten auf dem Radweg kurbelte ein betagter Tatra-LKW rum. Da versuchte der Kutscher wirklich, unter Nutzung eines kleinen Kreuzungsbereiches seinen Laster auf ner zwei Meter breiten Radpiste zu wenden. Wir haben nicht mitbekommen, was er transportierten wollte, aber der Fakt allein schon! Der hat dort Einiges an Zaun und Baum ramponiert. Zu guter letzt bekam er es hin, fuhr mit 5 km/h vor uns. Wir kamen nicht vorbei, links die Elbe und rechts Gärten. Der Spuk hatte für uns ein Ende, als die Anglerautos ihn dann definitiv zum Stopp zwangen… für uns war’s gut!
In einer unserer Snackpause entschieden wir uns, Usti sofort liegen zu lassen und direkt nach Decin weiterzufahren. 30 km bis Decin. Dort hatten wir ausgiebig Zeit, Lust, Hunger und Durst.
Wir saßen in einem Café als ich mich an die Facebook-Info vom Morgen erinnerte, dass Nicky Hayden, ein bekannter Motorradrennfahrer, einen schweren Crash in Italien hatte. Ich hatte es gut verdrängt. Doch jetzt musste ich wissen, wie es um ihn steht. Also Facebook und Nachrichtendienste an, und lesen. Mist! „Zustand besorgniserregend“ , das Wort mit S fiel. Ich sagte es Griti. Sie kennt ihn auch. Mich erschüttert das immer sehr. Aber zumindest sind die Infos im Sozialen Netz immer sehr fix.
Ausserdem hatten wir die Chance mit unserer Guten Freundin Kontakt aufzunehmen und abzustimmen, dass wir gegen 17:00 in Bad Schandau sind.
Beim „So da Sitzen“ kommen einem die unterschiedlichsten Gedanken. Ich bin überaus froh, mal die Zeit mit Griti zu haben! ✌️👍Ich hoffe sie denkt genauso?
Was nicht unerwähnt bleiben soll ist der Fakt, dass wir drei Radlerfreunde, also der Sven und Frank uns gegenseitig über unsere Aktivitäten unterrichten. Da kommt es schon mal vor, dass in einer Rastpause 50 Whatsapps gelesen werden wollen…😁 Digitale Kompetenz 3.0…
…. genug dazu! Wir radelten weiter in Richtung Bad Schandau. Diesmal linkselbisch! Dem Treffpunkt mit C. entgegen. Da wir in Hrensko noch in den Travel free Shop wollten, setzten wir kurzerhand mit der Fähre über. Das kostet 5€ für zwei + Räder! Geht aber unkompliziert.
Nun gings auf direktem Weg zum Treffen… Und welch Überraschung, als uns auf einmal am Wegrand jemand zujubelte!
Wir hatten geschafft! Bei Kaffee und Eis, Bier und Wein genossen wir den Spätnachmittag an der Elbe. C. hatte uns ein kleines Geschenk gebastelt, was leider die Nacht nicht überstand.
Als wir uns gegen 20:00 Uhr trennten, ahnten wir noch nichts von dem Anstieg, der uns zur Pension führte….😱🙈
Jetzt gehts ins Nest. Die nächsten Infos gibts morgen ✌️